kathas welt

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Einladung zum Zukunftsworkshop

Wie soll unsere Zukunft aussehen? Am 17. September könnt ihr in einem Zukunftsworkshop in Kassel gemeinsam mitgestalten, wie die Welt, die wir uns wünschen, eigentlich aussehen soll.

Leben wir alle in Wohngemeinschaften auf dem Land? Werden unsere Städte so hoch- und grün-technologisiert sein wie Masdar City? Worum geht es eigentlich, wenn wir von “sozial-ökologischer Wende” und “nachhaltigem Lebensstil” sprechen? Zu oft ist man sich in einer Unzufriedenheit gegen etwas einig, aber was wäre, wenn wir heute die Möglichkeit hätten, alles so zu gestalten, wie wir uns das vorstellen? Der Workshop soll den TeilnehmerInnen die Möglichkeit geben, sich darüber bewusst zu werden, wofür wir eigentlich sind und wie wir diese positive Nachricht und Vision kommunizieren können.

Der Workshop ist eines von 11 Angeboten auf der Summer Factory des Institut Solidarische Moderne (ISM). Michael Pachmajer, Geschäftsführer des ISM und ich werden ihn moderieren.

Meldet Euch für die Summer Factory an und macht mit! Wenn ihr schon freitags kommen möchtet: Zum Auftakt der Summer Factory am 16. September diskutieren Prof. Dr. Ernst-Ulrich von Weizsäcker (Wuppertal Institut), Prof.Dr.Ulrich Brand (Universität Wien) und Prof.(em) Adelheid Biesecker (Uni Bremen) über den sozial-ökologischen Umbau der Gesellschaft. Insgesamt widmet die Veranstaltung sich dem Thema „Die energet(h)ische Revolution – Eine soziale Frage!“ – in Erinnerung an den großen, traurigerweise vergangenes Jahr verstorbenen Vordenker Hermann Scheer, der das ISM mitgegründet hat.

Ich würde mich freuen, Euch in Kassel zu sehen!

Video: Money rules the world – who rules the money?

Heute gibt es keine großen Reflektionen von mir, sondern den Hinweis auf ein schickes Video. In meinem Job am Institute for Social Banking hatten wir dazu aufgerufen, sich mit kreativen Beiträgen zum Thema „Money rules the world – who rules the money?“ auf einen freien Platz für die 4. Internationale Summer School on Social Banking im Juli in Canterbury zu bewerben.

Dies ist das Gewinnervideo von Eva Wascher von der Universität Greifswald.

Besonders gefällt mir, dass das Video nicht nur systemisch an die Frage herangeht, sondern dass Eva mit Menschen auf der Straße über das Thema Geld spricht. Denn Geld wächst weder an Bäumen, noch ist es ein Naturgesetz, dass wir einfach so hinnehmen müssen. Eigentlich ist es ein menschliches, auf jeden Fall von uns selbst gemachtes, soziales und natürlich auch sehr nützliches Medium. Allerdings reden wir zu wenig darüber, was es eigentlich sonst für Auswirkungen auf uns und auf die Wirtschaft hat. „Über Geld spricht man nicht!“, das ist noch ganz tief kulturell in uns verankert. Aber wie sollen wir ohne uns zu unterhalten verstehen, was Spread Ladder Swaps, CDOs und ETFs etc. sind? Diese Finanzinstrumente scheinen ja ganz reale Effekte zu haben, aber ich wette, die wenigsten haben eine Ahnung, was wirklich dahinter steckt. Und auch ganz alltäglich haben wir immer und überall mit Geld zu tun, aber denken wir eigentlich wirklich darüber nach? Sonst reden wir doch auch über alles, womit wir viel zu tun haben. Hey, lasst uns mehr über Geld reden! 😉

Als Beginn könnt Ihr Euch ja einmal fragen, was ihr Eva im Video auf ihre Fragen geantwortet hättet…

Herzlich, Eure Katha

Die Werte im Bankwesen

Liebe Freunde, eine Weile habe ich nichts mehr geschrieben. Das liegt nicht daran, dass ich nicht täglich in kathas welt lebe, sondern dass meine Welt derzeit mit so vielen Projekten angefüllt ist… Da bei mir ja so ziemlich alles mit nem delüxen, nachhaltigen Lebensstil zu tun hat, passen schönerweise auch diese Dinge perfekt in kathas welt. 😉

Heute: Die Werte im Bankwesen

Um die geht es beispielsweise in der 3. internationalen Summer School on Social Banking, die ich vom 18. bis 23. Juli in Florenz moderiere. Werte? Da denken viele von Euch sicherlich an normative Werte wie Vertrauen, Ehrlichkeit usw. Nicht so ist das aber in der Wirtschaft und speziell im Finanzsektor. Ulrich Thielemann, Vize-Direktor des St. Galler Instituts für Wirtschaftsethik, schreibt in seinem (trotz des mir etwas zu reißerischen Titels außerordentlich empfehlenswerten!) Buch „System Error – Warum der freie Markt zur Unfreiheit führt„: „Wenn die freie Finanzgemeinde von ‚Wert‘ spricht, meint sie einfach finanzielle Werte: Geld beziehungsweise Kapital.“ So ist es. Und bei besagter Summer School, auf der neben 32 anderen (s. hier die Speaker Sektion im Summer School Reader) Ulrich Thielemann schönerweise als Referent dabei ist, behaupten wir, dass am Kapitalmarkt vor allem auch Werte wie Vertrauen, Fairness, Transparenz und Dialog wichtig sind.

Für mich ist Vertrauen das „Kapital“ der Banken, wie ich auch in einem Essay „Über die Werte im Benkwesen“ geschrieben habe (hier könnt ihr das runterladen). Und das ist auch überhaupt keine Neuigkeit. Eigentlich wissen es alle. Stephen Green, der Chef der HSBC Group, weiß das natürlich auch, wenn er sagt, dass das „Vertrauen ein wesentliches Merkmal einer gesunden Wirtschaft und Gesellschaft ist“ (hier gehts zum Download seines Vortrags).

Aber dennoch ist de facto der Wert im Finanzwesen rein numerischer Natur. Bei Geld gehts um Geld. Punkt. Aber ist das so? „Einkommen werden nicht auf dem Mond gemacht“, schreibt Thielemann. Kann ein rein auf finanziellen Werten basiertes Finanzwesen, das die Verknüpfung zu realen wirtschaftlichen Aktivitäten aus den Augen verliert, Vertrauen schaffen? Oder bedarf es da nicht eher der oben genannten Werte wie Transparenz und Dialog?

Mensch, ich freu mich, darüber und über Social Banking als Lösungsansatz ab nächstem Sonntag in 6 coolen (bzw. wahrscheinlich sehr heißen 😉 ) Tagen in Florenz zu diskutieren. Übrigens: Wenn ihr 2011 bei der Summer School (dann in Canterbury in England) dabei sein wollt (Vorläufiger Titel: „Money rules the world – who rules the money?„), könnt ihr einfach eine Mail an summerschool@social-banking.org schreiben und ihr kommt auf die Info-Liste.

Und was meint ihr zu den Werten im Bankwesen? Fände echt spannend, ein paar Kommentare von Euch zu lesen!

Eine weitere spannende Frage ist auch super wichtig: Wie verändert eigentlich die digitale Welt unser Geld- und Bankensystem?!? Was meint ihr? (Überlegungen gibt es da z.B. von Lothar Lochmaier in seinem Blog Social Banking 2.0 – und natürlich – wie könnte es anders sein? – kommt auch er zur Summer School… 😉 )

Herzlichst, Eure Katha

Was uns motiviert!

Ein wirklich tolles und wissenschaftlich basiertes Video darüber, was uns im (Arbeits-)Leben motiviert:
1. Autonomie
2. Lust am Können („Mastery“)
3. ein gutes Ziel („Purpose“).
Das passt zum Ziel von kathas welt.

Da es aber schon schwierig ist, nur diese drei Begriffe „exakt“ ins Deutsche zu übersetzen, seht einfach selbst: 😉


Wie geht es Euch – erkennt ihr Euch wieder oder nicht? Und: Treffen diese Studien nur dann zu, wenn es sich um ein Extra-Arbeiten handelt und nicht um den regulären Job? Ein gewisses Grundeinkommen benötigt doch ein jeder, um sich erst dann für Autonomy, Mastery und Purpose zu interessieren, oder? Wie kann man diese drei „Motivatoren“ in die guten Firmen eingliedern? Ich freue mich auf Eure Meinungen hierzu.
Herzlichst, Eure Katha

ps: Dank übrigens an Christoph und Noel von karmakonsum, durch die ich erst auf das Video aufmerksam geworden bin.)

Wir sind das Geld!

„Warum kann ich wissen, welcher kleinste Bestandteil in meinem Essen drin ist, aber nicht, welche Menschen und Projekte mit meiner privaten Rentenversicherung finanziert werden?“ Diese und weitere Fragen durfte ich mir für die Zeitschrift Info3 stellen und darf den Artikel coolerweise nun auch hier veröffentlichen.

Wir sind das Geld!

Hält man sich wie ich viel in der „Nachhaltig- keitsszene“ auf, ist das nichts Neues: Es gibt öko-soziale Banken, die ausschließlich und für alle transparent in Bio-Läden, erneuerbare Energien oder Kultur investieren. Was das Geld da macht? „Sinn“, heißt es in der aktuellen Kampagne der GLS Bank. Ja, das finde ich auch. Ich finde, es macht grundsätzlich Sinn, sich damit auseinanderzusetzen, was mit unserem Geld geschieht – auf der Bank und bei der Geldanlage. Denn mit Geld gestalten wir die Gesellschaft.
Außerhalb besagter „Öko-Szene“ jedoch ist man als Mensch, der so ein soziales Bankwesen sinnvoll und auch einfach logisch findet, oft eine ziemliche Außenseiterin, die zweifelndes oder staunendes Stirnrunzeln hervorruft. Hierzu zunächst zwei Szenen aus meinem Leben […]

Weiterlesen?

Zum Weiterlesen könnt ihr den Artikel hier herunterladen: Wir sind das Geld!.

Viel Spaß dabei und ich freue mich sehr auf Euer Feedback!

Herzlich, Eure Katha!

Die Frage der Fragen: „In welcher Gesellschaft wollen wir leben?“

Gestern war es dann endlich soweit: Ich war Gastreporterin bei 95 Fragen. Und die Frage der Woche hätte für mich gar nicht besser getroffen werden können: „In welcher Gesellschaft wollen wir leben?“ Diese Frage treibt mich ja schon seit langem um. Ich finde sie sehr wichtig, wenn es darum geht, wie wir unseren Lebensstil schön neu gestalten. Und somit habe ich mich mit Helge Thomas gestern voller Spannung in Bochum auf den Weg gemacht, um für 95 Fragen zu erkunden, was die Bochumer Menschen hierzu denken. Seht und hört selbst:

Die tolle Aktion 95 Fragen ist übrigens ein Denkanstoß der Triodos Bank (hier gehts zum Triodos Blog).

Merci, dass ich diesen schönen Tag haben durfte und mit den Menschen in Bochum zumindest in kurze Gespräche kommen durfte. Und auch lieben Dank nochmal an Helge, mit dem das alles wunderbar viel Freude gemacht hat.

Mich interessiert jetzt natürlich, was ihr dazu sagt: In welcher Gesellschaft wollen wir leben?

Ich freue mich auf die Diskussion. Herzlich! Eure Katha

Weißt du, was dein Geld so treibt?

Ein cooles Video darüber, was unser braves Geld so treibt, wenn es für uns arbeiten geht… (Wir kennen ja die wundersame Verheißung vieler Banken, die uns empfehlen: „Lassen Sie Ihr Geld für sich arbeiten“.)

In der nächsten Ausgabe der SozialImpulse erscheint übrigens ein Artikel von mir zu den „Werten im Bankwesen“. Ich schicke ihn Euch bei Interesse auch privat zu. Sagt einfach bescheid.
Nun genießt das Wochenende und kurbelt die Kneipenkonjunktur mit eurem Geld an – da wisst ihr dann wenigstens, wer eure Kohle bekommt. Ich geh jetzt in diesem Sinne ins schöne Bio-Café Feynsinn hier in Kölle. 😉

„Am Ende gewinnt immer die Bank.“

Das ist der Schluss, zu dem Kerstin Kohlenberg, Mark Schieritz und Wolfgang Uchatius in ihrem wirklich sehr empfehlenswerten ZEIT-Artikel „Als das Geld vom Himmel fiel“ vom 14. Januar 2010 kommen. Es geht darum, was eigentlich aus den Geldrettungspaketen der Zentralbanken geworden ist.
Grobes Fazit: Ohne dass die Europäische Zentralbank (EZB) am 24. Juni 2009 1,5 Billionen Euro Geld geschaffen hätte, wäre die Krise wahrscheinlich noch viel schlimmer gekommen. Gleichzeitig ist aber von dem Geld auch nicht wirklich etwas bei der „Realwirtschaft“ angekommen. Das Geld bleibt im Geldkreislauf der (Investment-)Banken und BankerInnen; macht Superreiche immer reicher, sodass sie an die Grenzen der Konsumsteigerung kommen und den Kapitalismus gar nicht noch mehr ankurbeln können; und es fördert leider eben nicht, dass die Ottonormalmenschen wie viele von uns wirklich von der Geldspritze profitieren (was eben dazu führen könnte, dass unsere Wirtschaft durch unser Kaufen wieder stimuliert würde) – vielmehr müssen wegen der enorm gestiegenen Staatsausgaben durch die Krise nun die öffentlichen Angebote wie Theater oder Schwimmbäder leider reduziert werden.
So, genug von mir. Besser und klarer als die drei Autoren kann ich das in der Kürze eh nicht beschreiben ;). Schaut euch diesen wirklich guten, informativen und leicht lesbaren Artikel einfach einmal an. Es lohnt sich!

Mach’s doch anders…

Wer eine ganz alltäglich Alternative fürs Bankgeschäft sucht: Es gibt Banken wie die GLS Bank oder die Triodos Bank, die andere Wege aufzeigen, wie wir mit Geld umgehen können, beispielsweise mit gezielten Krediten an Biobauernhöfe oder Windparks. Und wenn ihr euch ein wenig ausführlicher mit dem Thema Bankwesen auseinandersetzen möchtet, seid ihr herzlich eingeladen, an der „3. International Summer School on Social Banking“ vom 18. bis 23. Juli 2010 in Florenz (si! in Bella Italia!) teilzunehmen, Motto: „Banking on values – what values?“. Da könnt ihr Themen wie Mikrofinanz, Social Banking im Web 2.0, ethisches und islamisches Bankwesen oder auch Bankwesen als Allgemeingut diskutieren.

Natürlich bei leckerem Bio-Wein in der schönen Toskana… So schön könnte es sein, wenn „die Bank gewinnt“! 🙂

Unsere Kleine Welt

Die wunderbare Reise eines Hähnchens und einer Wasserflasche (und überhaupt geht es hier um alles)… Angesiedelt bei den Hansens im Schrebergarten. Viel Spaß beim Schauen! 😉

Chapeau, wie man alles, worums heute geht, in 4 Minuten unterbringen kann!

Die Macher hab ich letzte Woche bei der Jahrestagung des Rats für Nachhaltige Entwicklung in Berlin getroffen. Sie kommen von der FH Augsburg und zeigen als „bunch of monkeys“ noch viele andere spannende Projekte, wie z.B. den Big Brother State. Filme sind einfach ein super Medium, um auf Themen aufmerksam zu machen!

Passend zum Video „Unsere kleine Welt“ (ich hoffe, sie kennt es 😉 ) hat Frau Merkel auf der Jahrestagung gesagt: „Nachhaltiges Denken muss zur puren Selbstverständlichkeit werden.“ Da stimme ich ihr voll und ganz zu. Die Hansens aus dem Film haben da allerdings noch einen weiten Weg vor sich… „Bon appetit!“

Treffe den Happy Planet

www.happyplanetindex.org

Nächste Woche wird es spannend: Ich werde in London Leute von der New Economics Foundation treffen, die unter anderem den „Happy Planet Index“ entwickelt haben. Dieser Index bewertet Länder nicht wie das sonst immer gemacht wird (Stichworte „Exportweltmeister“ und „Bruttoinlandsprodukt„) nach ihrer wirtschaftlichen Leistung, sondern danach, wie lang Menschen dort glücklich leben und wie groß ihr ökologischer Fußabdruck ist.

Mehr Geld macht nicht immer glücklich

Das hört sich natürlich ein bißchen verrückt an, hat aber international schon viel Anerkennung gewonnen. In Zeiten des Klimawandels und der Ressourcenknappheit (wir in Deutschland leben z.B. so, als hätten wir mehr als drei Erden zur Verfügung) ist es sinnvoll, sich einmal Gedanken darüber zu machen, wie man „lebenswert“ eigentlich definiert und wie man das misst. In den bisherigen Rankings wird Zufriedenheit und Wohlstand meist über die Einkommenshöhe gemessen, aber es ist ja berechtigt zu fragen, ob die stetige Steigerung des Geldes auf dem Konto auch wirklich zu einer stetigen Steigerung des „Wohlstands“ führt. Die „Glücksforschung“ hat herausgefunden, dass ab einem bestimmten Einkommen (bei uns ca. 20.000 € im Jahr) die Steigerung des Gehalts nicht mehr mit einer Steigerung des Glücksempfindens einhergeht (und ein weiterer Link dazu). Also braucht man offenbar noch andere Faktoren außer dem Einkommen, um zu erforschen, wie wir „gut“ leben können. Der Happy Planet Index macht da wie ich finde einen Schritt in die richtige Richtung.

Oxford

Bild 3Außerdem werde ich nächste Woche an der Uni Oxford eine Podiumsdiskussion zum Thema „Wie kann verantwortliches Investment Finanzkrisen vermeiden?“ moderieren. Ich bin sehr gespannt, was bei der Diskussion heruaskommt. Dabei sind Vertreter von UN PRI, delsus und der Uni Oxford und wir werden uns stark darauf konzentrieren, nach konkreten Lösungen zu suchen. Für Studenten besteht im Anschluss die Möglichkeit, ein oikos Local Chapter an der Uni zu gründen, um sich direkt aktiv für nachhaltiges Wirtschaften einzusetzen.

Bin schon sehr gespannt, was da auf mich zukommt! Herzlich, eure Katha