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katha in Hamburg

Über Silvester gab es für mich einen kleinen privaten Roadtrip über Berlin nach Hamburg und zurück nach Köln. Während wir mit schlechtem Ökogewissen (das Benzin, das Benzin) und gleichzeitig einem wunderbaren alten VW-Bus und tausend super Songs genüsslich durchs Land fuhren, habe ich ein paar kleine grüne Geschichten entdeckt. Berlin ist eh die Ökohauptstadt der BRD, daher nun hier ein paar kleine Fundstücke aus Hamburg.

Moin!

Ich war zum ersten Mal in der Hansestadt und vor allem vom Schanzen- und Karoviertel und von St. Pauli „grün“ beeindruckt. Obwohl man auch im Zentrum nicht um die wahre Zukunft herumkommt, so z.B. im Schaufenster des Segway Shops: ein ziemlich cooles E-Bike sieht da ein jeder, der was auf sich hält (s. Foto). Aber mit 3.999 € ist das Elmoto dann leider für mich und vielleicht für manche von euch dann doch eher noch ein Zukunftstraum der urbanen Mobilität… (Wie bereits geschrieben, finde ich E-Bikes als Alternative super, denn man kann das Treten einfach einmal sein lassen, wenn man unverschwitzt auf der Arbeit erscheinen möchte. So braucht man wirklich kein Auto mehr!)

Bio-Restaurants im Schanzenviertel

Im Schanzenviertel, einem sehr gemütlichen Viertel, gabs dann im Schanzenstern – unserem Hotel – wunderbares Bio-Essen, Bio-Bier und das Ganze alles genossenschaftlich geführt. Ein angenehmer Aufenthalt mit tollem Bio-Frühstücksbuffet. Auf unseren Spaziergängen durch die „Schanze“ findet man wie selbstverständlich Second-Hand-Läden, leckere vegane Kost und allgegenwärtig sind alternative (politische) Sprüche. Bspw. diesen „herz“-lichen Spruch im Schaufenster eines kleinen gemütlichen Ladens.

Und erneut „glöten die Locken“

Worüber ich mich besonders gefreut habe, war das unverhoffte Wiedersehen mit Lockengelöt (s. auch „FairLiebt in Glücksstoff“ hier auf kathas welt) beim abendlichen Schlendern (ok, es war eine Kneipentour… 😉 ) in St. Pauli. Von diesen wunderbaren Recyclingherstellern hatte ich schon auf der Ökorausch im Oktober in Köln einen tollen Schlüsselroman (meinen „Schufti“) erstanden, und nun konnte ich mir im Schaufenster erneut die inspirierenden Ideen der „Gelötemanufaktur“ ansehen, z.B. supercoole Schränke aus ehemaligen Ölfässern. Aber auch Teller aus Schallplatten oder Postkarten aus Plattencovern gibt es da. Besucht einfach mal den (Online)-Shop, und wenn ihr das Glück habt in Hamburg zu sein: Geht zur Wohlwillstr. 20.

Überraschung: das Plus-Energiehaus in HH

Auf dem Weg in die Kunsthalle (megatolle Ausstellung von Sigmar Polke derzeit: „Wir Kleinbürger!“) sind wir über das Plus-Energie-Haus gestolpert, welches gerade eine Rundreise durch Deutschland macht. Dieses gibt es offenbar nicht nur in der Version von Solarpionier Rolf Disch, den ich vor kurzem noch beim Utopia-Award 2009 kennenlernen durfte, sondern auch als Modell der TU Darmstadt, die mit ihrem Bau bereits 2007 und nun erneut 2009 den Solar Decathlon in Washington D.C. gewonnen hat. Eine superspannende, zukunftsweisende Bauweise: ein Haus, das mehr Energie abgibt, als es verbraucht. Und mit dem Decathlon gibt es da sogar einen unglaublich coolen Wettbewerb zu.

Auf der Reeperbahn…

…habe ich dann außer Kicker spielen (was ein sehr nachhaltiger Sport ist, denn man muss dazu nicht ans andere Ende der Welt fliegen, sondern kann direkt zur benachbarten Kneipe des Vertrauens gehen) und was man sonst do auf der Reeperbahn erkundet, nicht viel „Grünes“ entdeckt. Das wird meine Aufgabe beim nächsten Hamburgbesuch. Und dann ist es vielleicht auch mal nicht „nachts um halb eins“ dort… 😉

Ahoi! Eure Katha

Die Krux

Alles geht nachhaltig? Jou, schön wär das. Am liebsten stelle ich hier kreative und coole Produkte, spannende Texte und Ideen vor. Aber es gibt auch die dunkle Seite im Leben der nachhaltigen Konsumentin… Ich möchte mal anhand dreier Beispiele über den ganz normalen Gewissenskonfliktsdauerstress einer LOHAS berichten (Lifestyle of Health and Sustainability). 😉

1. Ich mag Cola light.

Generell, und auch ganz besonders am Morgen nach einer Party; und ich feiere gern. Außerdem ist Cola light eine super Abwechslung zu Kaffee, wenn ich wieder müde durch NRW pendle. Aber CocaCola ist ein Riesenkonzern, über den ich nicht viel Gutes gehört habe. Und Cola ist ungesund. Eigentlich will ich gar keine Cola trinken, aber ich tue es trotzdem. Weil ich das einfach manchmal liebe. Mist. Ich habe von Alternativen gehört, wie z.B. der  Premium-Cola, die wohl aus dem Spaß von ein paar lustigen und spannenden Leuten heraus entstanden ist, und die meinen, dass „Wirtschaft und Moral zusammen funktionieren können“. Super Idee! Wenn ich meine nächste Party plane, werde ich bei euch bestellen! Leider hilft mir Premium Cola nicht, wenn ich morgens vom Büdchen gegenüber eine prickelnde, kalte, erfrischende Cola light hole… Zumindest habe ich den Konsum allerdings eingeschränkt.

2. Ich fliege nach China.

Mit dem bereits erwähnten LEAD Programm war ich letzte Woche ich China, um 130 andere LEADers aus der ganzen welt zu treffen und mit ihnen über Nachhaltigkeit zu diskutieren. Es war wirklich toll und hat mir wirklich gute neue Perspektiven eröffnet. Aber: Mein Flug hat 3.245 t CO2 verbraucht. Eigentlich sollte jeder Mensch aufs Jahr verteilt nicht mehr als 3 t CO2 pro Jahr produzieren, damit der Klimawandel nicht zu krass ausfällt. Das habe ich mit dem einen Flug wohl bereits überschritten…

3. Ich liebe Bresso.

Und auch im Supermarkt finden innere Kämpfe statt. Ich will Bresso, und ich will aber auch ausschließlich Bio-Lebensmittel einkaufen. Als nachhaltige Alternative zum tollen locker-luftigen Brotaufstrich habe ich einen Bio-Doppelrahmstufe-Kräuterfrischkäse. Ein geschmackliches Dilemma. Der Kräuterfrischkäse ist ja auch „ok“, nur ist Bresso einfach um Klassen besser. So kommt es zu einem Verhätlis von 50:50: Manchmal siegt der Geschmack, manchmal der Bio-Wille. Warum gibt es keinen Bio-Bresso???

Euch geht es auch manchmal so? Ich freue mich über LeidensgenossInnen, die mir in Kommentaren ihre Tipps geben. 😉 Und auch andere Anmerkungen sind natürlich wie immer herzlich willkommen!

FairLiebt in Glücksstoff – der Ökorausch

Bild 15Am Samstag war ich auf der kleinen aber feinen Ökorausch, der Messe für „Design mit Bewusstsein“. Dort haben einige Kleidungslabels von korrekte-klamotten ausgestellt – und natürlich verkauft. Da ich einen Schal und in meiner schlecht zu heizenden Wohnung auch endlich mal eine gemütliche Jacke für Zuhause brauche, habe ich zugeschlagen (s. Foto): Schal von FairLiebt (10 €) und eine megagemütliche, weiche Jacke von Glücksstoff (34 €).

„Schufti“, der Schlüsselroman

SchuftiNatürlich gab es noch viele andere spannende Aussteller. Neben ecosign, der „nachhaltigen“ Designschule in Köln (die übrigens nächsten Samstag öffentlich 15-Jähriges feiert), waren auch Lockengelöt aus Hamburg da. Ein wunderbares Stück von diesen kreativen Menschen musste ich direkt durch einen Kauf prämieren: einen „Schlüsselroman“ (s. Foto). Lockengelöt verwenden alte Bücher wieder, in denen sie aus ihnen Schlüsselbretter herstellen. Ich freue mich sehr über meinen „Schufti“ (das ist der Titel meines Schlüsselromans), der nun stolz neben meiner Tür prangt! 😉

Der aus der Region Freiburg von den Jungs von bonhom mitgebrachte Bio-„Wii“ (so nennt man dort den Wein) hat den coolen Abend noch besser gemacht. Und ich freue mich auf die bald erscheinende erste Frauenkollektion…