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Urlaub an der Ostsee

Ihr Lieben, trotz Urlaub und der Beendigung einer tollen Summer School (Berichte siehe hier) habe ich derzeit nach wie vor sehr, sehr viel am Institute for Social Banking um die Ohren (s. kathas „professionelle“ Welt). Dass ich schon seit Wochen wieder was Hübsches berichten will, geht leider manchmal unter. Jetzt ist es aber endlich so weit!
Es ist Sommer 2010 und katha macht Urlaub an der Ostsee. Dieses Ziel war für sie als moderne Kosmopolitin bisher – sagen wir mal – „subinteressant“. Früher ging es eher nach Panama, Kuba, Istanbul oder wenigstens nach Italien. Aber Urlaub in Deutschland? Und dann noch an der Ostsee? Das klang ganz schön unattraktiv.

Ab nach Usedom

Nun bin ich aber endlich dem Ruf des verantwortungsvollen Reisens gefolgt (bzw. dem Ruf einer guten Freundin 😉 ) und war mit drei coolen Mädels auf Usedom. Wer weiß, dachte ich mir, ob das nicht auch mal interessant sein kann… Zelt, Schlafsack, Isomatte, Sommer- und auch Kleidung für Regen, Bücher, Wein, Musik und gute Laune eingepackt – und ab in den Zug Richtung Zempin. Außerdem ausgerüstet mit einer Menge Vorurteilen: „Da gibt es ja nichts zu sehen“, immer regnet es, es ist kalt und langweilig ist es sowieso. Dennoch: Probieren geht über Studieren.

Bilanz eines Trips an die Ostsee

Mann, sind wir nachhaltig! Und was hat es dann doch für einen Spaß gemacht. Hier die Bilanz:
Anreise:
Zug (zumindest ich). Spaßfaktor: genial, denn keine Wartezeiten am Flughafen und man hat von Start bis Ankunft Zeit zu lesen, Musik zu hören oder einfach in die Landschaft zu schauen.
Übernachtung:
„energiesparend“ im Zelt. Mit meiner Luftmatratze sogar Rückenschmerzen frei. Außerdem kostengünstig: Man hat mehr Geld für leckeres Essen. Außerdem ist ein gemütliches Frühstück in der Natur auf dem Zeltplatz durchaus lustig.
Essen:
Neue Entdeckung: Bio-Schmalz (schmeckt wirklich!) von REWE. Außerdem das „Kleine Piratenfrühstück“ in der „Spelunke“, unserem Campingplatz-Restaurant… 😉
Taggestaltung:

Strandspaziergang, Schwimmen, Sonne auf den Bauch scheinen lassen, Zeitungen und Bücher Lesen, Karten spielen, Bier trinken, reden. Ökologischer Fußabdruck = quasi 0, Spaßfaktor = 10. Wir hatten nur einmal Regen und an diesem Tag, der meine Vorurteile natürlich stark bestätigte, haben wir es uns einfach in der Ostsee-Therme gut gehen lassen. Ich gebe zu: Da ist die Energiebilanz eher subgut. Aber krank zu werden im Regen ist ja auch keine Alternative…

Abendgestaltung:
Essen gehen. Wundervollen, frisch gefangenen Fisch. Die „hippe“ ehemals berühmte Ost-Band „Karussell“ auf dem Camping-Platz-Platz anhören oder am Kiosk „Utkiek“ (Ausblick) noch einen Küstennebel trinken und mit den Einheimischen „schnacken“ (Spaßfaktor mindestens 10 Millionen). Auch lustig die Kinderdisko mit Stopp-tanzen auf unserem Camping Platz. Da werden Kindheitserinnerungen wach… Und außerdem 90er Jahre Musik, die dann doch irgendwie äußerst amüsant ist. Gerade auch, wenn die Erwachsenen auch bis Mitternacht auf ihre Kosten kommen.  Klar geht es auch „rockiger“, was die Abendgestaltung angeht. Aber um einfach einmal auszuspannen war das so perfekt.

Das Gute liegt so nah

Insgesamt muss ich sagen: Ich habe es SEHR genossen. Und kann einen Urlaub im Heimatlande außerordentlich empfehlen. Natürlich nur mit guten Freunden. An dieser Stelle herzlichste Grüße an Hanna, Meike und Rike.

Die moderne Kosmopolitin von heute weiß: Das Gute liegt so nahe.

Eure Katha
ps: Wo wart ihr im Urlaub? Gibt es was Schönes zu erzählen?

katha in Hamburg

Über Silvester gab es für mich einen kleinen privaten Roadtrip über Berlin nach Hamburg und zurück nach Köln. Während wir mit schlechtem Ökogewissen (das Benzin, das Benzin) und gleichzeitig einem wunderbaren alten VW-Bus und tausend super Songs genüsslich durchs Land fuhren, habe ich ein paar kleine grüne Geschichten entdeckt. Berlin ist eh die Ökohauptstadt der BRD, daher nun hier ein paar kleine Fundstücke aus Hamburg.

Moin!

Ich war zum ersten Mal in der Hansestadt und vor allem vom Schanzen- und Karoviertel und von St. Pauli „grün“ beeindruckt. Obwohl man auch im Zentrum nicht um die wahre Zukunft herumkommt, so z.B. im Schaufenster des Segway Shops: ein ziemlich cooles E-Bike sieht da ein jeder, der was auf sich hält (s. Foto). Aber mit 3.999 € ist das Elmoto dann leider für mich und vielleicht für manche von euch dann doch eher noch ein Zukunftstraum der urbanen Mobilität… (Wie bereits geschrieben, finde ich E-Bikes als Alternative super, denn man kann das Treten einfach einmal sein lassen, wenn man unverschwitzt auf der Arbeit erscheinen möchte. So braucht man wirklich kein Auto mehr!)

Bio-Restaurants im Schanzenviertel

Im Schanzenviertel, einem sehr gemütlichen Viertel, gabs dann im Schanzenstern – unserem Hotel – wunderbares Bio-Essen, Bio-Bier und das Ganze alles genossenschaftlich geführt. Ein angenehmer Aufenthalt mit tollem Bio-Frühstücksbuffet. Auf unseren Spaziergängen durch die „Schanze“ findet man wie selbstverständlich Second-Hand-Läden, leckere vegane Kost und allgegenwärtig sind alternative (politische) Sprüche. Bspw. diesen „herz“-lichen Spruch im Schaufenster eines kleinen gemütlichen Ladens.

Und erneut „glöten die Locken“

Worüber ich mich besonders gefreut habe, war das unverhoffte Wiedersehen mit Lockengelöt (s. auch „FairLiebt in Glücksstoff“ hier auf kathas welt) beim abendlichen Schlendern (ok, es war eine Kneipentour… 😉 ) in St. Pauli. Von diesen wunderbaren Recyclingherstellern hatte ich schon auf der Ökorausch im Oktober in Köln einen tollen Schlüsselroman (meinen „Schufti“) erstanden, und nun konnte ich mir im Schaufenster erneut die inspirierenden Ideen der „Gelötemanufaktur“ ansehen, z.B. supercoole Schränke aus ehemaligen Ölfässern. Aber auch Teller aus Schallplatten oder Postkarten aus Plattencovern gibt es da. Besucht einfach mal den (Online)-Shop, und wenn ihr das Glück habt in Hamburg zu sein: Geht zur Wohlwillstr. 20.

Überraschung: das Plus-Energiehaus in HH

Auf dem Weg in die Kunsthalle (megatolle Ausstellung von Sigmar Polke derzeit: „Wir Kleinbürger!“) sind wir über das Plus-Energie-Haus gestolpert, welches gerade eine Rundreise durch Deutschland macht. Dieses gibt es offenbar nicht nur in der Version von Solarpionier Rolf Disch, den ich vor kurzem noch beim Utopia-Award 2009 kennenlernen durfte, sondern auch als Modell der TU Darmstadt, die mit ihrem Bau bereits 2007 und nun erneut 2009 den Solar Decathlon in Washington D.C. gewonnen hat. Eine superspannende, zukunftsweisende Bauweise: ein Haus, das mehr Energie abgibt, als es verbraucht. Und mit dem Decathlon gibt es da sogar einen unglaublich coolen Wettbewerb zu.

Auf der Reeperbahn…

…habe ich dann außer Kicker spielen (was ein sehr nachhaltiger Sport ist, denn man muss dazu nicht ans andere Ende der Welt fliegen, sondern kann direkt zur benachbarten Kneipe des Vertrauens gehen) und was man sonst do auf der Reeperbahn erkundet, nicht viel „Grünes“ entdeckt. Das wird meine Aufgabe beim nächsten Hamburgbesuch. Und dann ist es vielleicht auch mal nicht „nachts um halb eins“ dort… 😉

Ahoi! Eure Katha