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Starbucks oder nicht Starbucks – das ist hier die Frage!

Meine Wenigkeit fährt häufig mit dem Zug. Auch wenn ich mir noch so oft morgens meinen Kaffee koche und in meiner funky Thermotasse mitnehme, irgendwann stehe ich doch an einem Bahnhof, die Tasse bereits leer (es sind ja auch ein paar Stündchen später), und möchte einen Kaffee trinken. Das heißt kaufen. Da habe ich eine Riesenauswahl: Mr. Clou, Mr. Wrap, Mr. was auch immer, Kamps, ein regionaler Bäcker, Ditsch, McDonalds, Le CroBag, Starbucks: Alle buhlen sie um meine Euros für ihren Kaffee.

Lokal und klein vs. global und groß

Natürlich gefällt mir da aus dem Bauch heraus der regionale Bäcker am besten. Aber halt! Der hat keinen FairTrade Kaffee. Sollte ich da nicht lieber zu Starbucks gehen, wo mittlerweile alle Kaffees fair gehandelt sind? Mal wieder ein fieser Konflikt in meinem Öko-Herz. Klein gegen groß, regional gegen global, nicht fairtrade gegen fair gehandelt. Wobei ja vielleicht die Arbeitsbedingungen bei dem regionalen Bäcker fairer sind als die bei Starbucks – so auf die ganze Welt gesehen verteilt. Also auch noch Nord-fair gegen Süd-fair? Das ist aber nur eine Annahme die ich treffe, weil ich großen Ketten wie Lidl oder Schlecker kritisch gegenüber stehe was die Behandlung ihrer MitarbeiterInnen angeht – da hat man als große Firma einfach mehr Druckmöglichkeiten als als kleine. Aber darf man alle in einen Topf schmeißen? Bestimmt nicht.

Die Qual der Wahl

Was mache ich jetzt also? Ja!-Kaffee beim lokalen Bäcker oder Fair Trade Kaffee bei Starbucks?

Ich freue mich auf Eure Kommentare!

Eure Katha

ps: Natürlich kann man sich bei den Unmengen an virtuellem Wasser, die eine Kaffeetasse mit sich bringt, fragen, ob man überhaupt Kaffee trinken sollte… (mehr dazu hier) Dahin ist es aber sogar bei mir als Öko-junkie noch ein weiter Weg. Daher möchte ich zumindest – wenn ich schon Kaffee trinke – den Richtigen trinken!

pps: Und noch eine Frage: Wenn man sich die Starbucks „Shared Planet“-Seite ansieht, frage ich mich: Ist das nur CSR („Corporate Social Responsibility“, sprich einfach Kommunikation und keine wirkliche Änderung in der Merhheit der Handlungen) oder ist da wirklich etwas dran? Hier gehts zur Seite.

Der Alternativ-Cola-Check

Es gibt die, die lieber CocaCola trinken und Pepsi hassen, und die, die lieber Pepsi trinken und CocaCola hassen. Durch Deutschland geht der Cola-Pepsi-Riss. Der Kampf um die Cola-Liebe scheint ein Monopol (Duopol??) zweier Marken zu sein. Dabei gibt es hier in Deutschland noch viele weitere tolle Cola-Sorten, die aus vielen Gründen – nicht nur den geschmacklichen – endlich mal (noch) bekannter werden sollten!

Zeit für einen Alternativ-Cola-Check! Ich habe mich für die beiden Cola-Sorten entschieden, die aus Eigeninitiative und nicht als Teil einer bestehenden Firma entstanden sind: fritz-kola und Premium-Cola. Kriterien: Geschmack, Preis, Öko und Sozial (frei nach den vier Säulen der Nachhaltigkeit 😉 ). Weiter unten gibt es aber auch noch Links zu Bio-Colas.

fritz-kola

Im schönen Hamburg sind die Jungs von fritz-kola zuhause. „Keine Allerweltscola“, „viel Koffein“, und „weniger süß“, das sind die Markenzeichen der Brause von Lorenz und Mirco. „Mit fritz-kola wollen sie gegen Colamonopole, Plastikflaschenschrott und Dauer-Coolness angehen“, steht auf ihrer Webseite. Monopole bekämpfen find ich gut, ebenso, wie das mit dem Koffein (wozu trinkt man sonst Cola?), dem Plastikflaschenschrott (Cool, das ist öko!) und der Auflehnung gegen die Eintönigkeit (Ich denke mal, dass sie die Dauercoolness von CocaCola abschaffen wollen…). Allerdings muss man zum vielen Koffein noch hinzusagen, dass die weiter unten vorgestellte Premium-Cola sogar noch mehr Koffein enthält.

Als ich die Hansestadt letztens besuchte, habe ich mich gefreut, wie oft man diese regionale Cola dort trinken kann, und zwar schmeckt die nicht nur in der Originalversion super, sondern auch in der light Variante (ich habe mich hier ja bereits einmal geoutet, dass ich trotz Öko-gewissen gerne Cola light trinke, das zwar reduziere, aber dennoch immer wieder „zur Flasche greife“…).

Geschmack: top

Preis: Bei Colonia Getränke Profis (mer sin ja us Kölle) kostet ein Kasten (24 x 0,33l ) 14,99€, „normale“ CocaCola in derselben Menge 11,99€.

Öko: Keine Dosen und Plastikflaschen. Zutaten könnten bio oder fairtrade sein.

Sozial: Philosophie sympathisch. fritz-kola präsentieren außerdem junge Bands „ohne Casting, aber mit Musik“ (fritz töne).

fritz-kola gibt es mittlerweile deutschlandweit und sogar auch in anderen europäischen Staaten. Hier geht es zu „wo kaufen“.

Premium Cola

Viel Koffein, bzw. sogar NOCH mehr Koffein als in der fritz-kola (250 mg/l, die maximal erlaubte Menge in Deutschland, vs. 151 mg/l bei fritz) gibt es auch bei der Premium-Cola, die wohl „graswurzeligste“ unter den in Deutschland zu kaufenden Colas. Ein Kollektiv hat sich hier zusammengetan, als ihre vorherige Lieblingscola (Afri) eine geänderte Rezeptur bekam. Warum Graswurzel? Entscheidungen werden im Konsens gemeinsam gefällt, es wird viel Wert auf Transparenz bei Zutaten und Produktion gelegt, die Zulieferer ganz gezielt anhand sozialer Kriterien ausgesucht. So entstehen spannende Besonderheit bei der Gruppe um Premiumcola, wie z.B. „veganer Etikettenleim“, „feste Umsatzanteile in die Alkoholismusvorsorge“ oder „Anti-Mengenrabatte“ (Es gibt auch noch ein Premium-Bier, daher Alkoholismusvorsorge). Der Zucker kommt ebenfalls von einem Kollektiv, die üblichen Cola-Zusatzstoffe wie Phosphorsäure werden transparent auf dem Etikett vermerkt und ihre Wirkung auf der Webseite erklärt (s. Zutaten).

Geschmack: Habe Premium auf einer Konferenz probieren können und kann nur zustimmen: „kräftiges, rundes Aroma. Angenehm wenig Süße“. Außerdem hilft sie, den Vorträgen wachen Kopfes zu lauschen. Hier steht, wo in ganz Deutschland die Premium-Cola zu haben ist.

Preis: Bei „Boutique & Käffchen“ im Belgischen Viertel in Kölle kostet die 0,33l Flasche erstaunlich günstige 1,50€.

Öko: Kurze Transportwege bei der Herstellung. Ausschließlich Glasflaschen, keine Plastikflaschen oder Dosen. Coole Spielerei: Man kann auf der Webseite das „Licht aus“ machen, sprich durch einen dunklen Hintergrund Strom sparen. Chapeau für diese Idee!

Sozial: Philosophie sympathisch. Alles wird gemeinschaftlich entschieden. Zulieferer werden nach sozialen Kriterien ausgewählt. Besondere Transparenz bei Zutaten und Herstellung.

Auch die Truppe um Premium-Cola kommt aus Hamburg, dieser Stadt, die mir nun immer sympathischer wird… Was hat sie was Köln nicht hat??? Naja, zumindest keinen gefluteten U-Bahn-Schacht…

Und sogar in Bio!

Eine leckere Bio-Cola gibt es von der tollen Bio-Brauerei Neumarkter Lammsbräu. Dort heißt sie „now Black Cola„.

Und vom Bio-Saft-Hersteller Voelkel kann man in der Serie Bio-Zisch die Sorte Guarana Cola entdecken.

Aber nicht alle auf einmal ausprobieren…

Bis zum nächsten Mal, Eure Katha

p.s.: Man könnte Cola als sinnloses Zuckerwasser einfach generell „schneiden“, aber da sie den meisten von uns nunmal offenbar einfach schmeckt, schließe ich mich dieser radikalen Einstellung nicht an, sondern stelle in gewohnter kathas-welt-Manier einfach die „guten“ Alternativen vor. Prost!

katha in Hamburg

Über Silvester gab es für mich einen kleinen privaten Roadtrip über Berlin nach Hamburg und zurück nach Köln. Während wir mit schlechtem Ökogewissen (das Benzin, das Benzin) und gleichzeitig einem wunderbaren alten VW-Bus und tausend super Songs genüsslich durchs Land fuhren, habe ich ein paar kleine grüne Geschichten entdeckt. Berlin ist eh die Ökohauptstadt der BRD, daher nun hier ein paar kleine Fundstücke aus Hamburg.

Moin!

Ich war zum ersten Mal in der Hansestadt und vor allem vom Schanzen- und Karoviertel und von St. Pauli „grün“ beeindruckt. Obwohl man auch im Zentrum nicht um die wahre Zukunft herumkommt, so z.B. im Schaufenster des Segway Shops: ein ziemlich cooles E-Bike sieht da ein jeder, der was auf sich hält (s. Foto). Aber mit 3.999 € ist das Elmoto dann leider für mich und vielleicht für manche von euch dann doch eher noch ein Zukunftstraum der urbanen Mobilität… (Wie bereits geschrieben, finde ich E-Bikes als Alternative super, denn man kann das Treten einfach einmal sein lassen, wenn man unverschwitzt auf der Arbeit erscheinen möchte. So braucht man wirklich kein Auto mehr!)

Bio-Restaurants im Schanzenviertel

Im Schanzenviertel, einem sehr gemütlichen Viertel, gabs dann im Schanzenstern – unserem Hotel – wunderbares Bio-Essen, Bio-Bier und das Ganze alles genossenschaftlich geführt. Ein angenehmer Aufenthalt mit tollem Bio-Frühstücksbuffet. Auf unseren Spaziergängen durch die „Schanze“ findet man wie selbstverständlich Second-Hand-Läden, leckere vegane Kost und allgegenwärtig sind alternative (politische) Sprüche. Bspw. diesen „herz“-lichen Spruch im Schaufenster eines kleinen gemütlichen Ladens.

Und erneut „glöten die Locken“

Worüber ich mich besonders gefreut habe, war das unverhoffte Wiedersehen mit Lockengelöt (s. auch „FairLiebt in Glücksstoff“ hier auf kathas welt) beim abendlichen Schlendern (ok, es war eine Kneipentour… 😉 ) in St. Pauli. Von diesen wunderbaren Recyclingherstellern hatte ich schon auf der Ökorausch im Oktober in Köln einen tollen Schlüsselroman (meinen „Schufti“) erstanden, und nun konnte ich mir im Schaufenster erneut die inspirierenden Ideen der „Gelötemanufaktur“ ansehen, z.B. supercoole Schränke aus ehemaligen Ölfässern. Aber auch Teller aus Schallplatten oder Postkarten aus Plattencovern gibt es da. Besucht einfach mal den (Online)-Shop, und wenn ihr das Glück habt in Hamburg zu sein: Geht zur Wohlwillstr. 20.

Überraschung: das Plus-Energiehaus in HH

Auf dem Weg in die Kunsthalle (megatolle Ausstellung von Sigmar Polke derzeit: „Wir Kleinbürger!“) sind wir über das Plus-Energie-Haus gestolpert, welches gerade eine Rundreise durch Deutschland macht. Dieses gibt es offenbar nicht nur in der Version von Solarpionier Rolf Disch, den ich vor kurzem noch beim Utopia-Award 2009 kennenlernen durfte, sondern auch als Modell der TU Darmstadt, die mit ihrem Bau bereits 2007 und nun erneut 2009 den Solar Decathlon in Washington D.C. gewonnen hat. Eine superspannende, zukunftsweisende Bauweise: ein Haus, das mehr Energie abgibt, als es verbraucht. Und mit dem Decathlon gibt es da sogar einen unglaublich coolen Wettbewerb zu.

Auf der Reeperbahn…

…habe ich dann außer Kicker spielen (was ein sehr nachhaltiger Sport ist, denn man muss dazu nicht ans andere Ende der Welt fliegen, sondern kann direkt zur benachbarten Kneipe des Vertrauens gehen) und was man sonst do auf der Reeperbahn erkundet, nicht viel „Grünes“ entdeckt. Das wird meine Aufgabe beim nächsten Hamburgbesuch. Und dann ist es vielleicht auch mal nicht „nachts um halb eins“ dort… 😉

Ahoi! Eure Katha

Die Krux

Alles geht nachhaltig? Jou, schön wär das. Am liebsten stelle ich hier kreative und coole Produkte, spannende Texte und Ideen vor. Aber es gibt auch die dunkle Seite im Leben der nachhaltigen Konsumentin… Ich möchte mal anhand dreier Beispiele über den ganz normalen Gewissenskonfliktsdauerstress einer LOHAS berichten (Lifestyle of Health and Sustainability). 😉

1. Ich mag Cola light.

Generell, und auch ganz besonders am Morgen nach einer Party; und ich feiere gern. Außerdem ist Cola light eine super Abwechslung zu Kaffee, wenn ich wieder müde durch NRW pendle. Aber CocaCola ist ein Riesenkonzern, über den ich nicht viel Gutes gehört habe. Und Cola ist ungesund. Eigentlich will ich gar keine Cola trinken, aber ich tue es trotzdem. Weil ich das einfach manchmal liebe. Mist. Ich habe von Alternativen gehört, wie z.B. der  Premium-Cola, die wohl aus dem Spaß von ein paar lustigen und spannenden Leuten heraus entstanden ist, und die meinen, dass „Wirtschaft und Moral zusammen funktionieren können“. Super Idee! Wenn ich meine nächste Party plane, werde ich bei euch bestellen! Leider hilft mir Premium Cola nicht, wenn ich morgens vom Büdchen gegenüber eine prickelnde, kalte, erfrischende Cola light hole… Zumindest habe ich den Konsum allerdings eingeschränkt.

2. Ich fliege nach China.

Mit dem bereits erwähnten LEAD Programm war ich letzte Woche ich China, um 130 andere LEADers aus der ganzen welt zu treffen und mit ihnen über Nachhaltigkeit zu diskutieren. Es war wirklich toll und hat mir wirklich gute neue Perspektiven eröffnet. Aber: Mein Flug hat 3.245 t CO2 verbraucht. Eigentlich sollte jeder Mensch aufs Jahr verteilt nicht mehr als 3 t CO2 pro Jahr produzieren, damit der Klimawandel nicht zu krass ausfällt. Das habe ich mit dem einen Flug wohl bereits überschritten…

3. Ich liebe Bresso.

Und auch im Supermarkt finden innere Kämpfe statt. Ich will Bresso, und ich will aber auch ausschließlich Bio-Lebensmittel einkaufen. Als nachhaltige Alternative zum tollen locker-luftigen Brotaufstrich habe ich einen Bio-Doppelrahmstufe-Kräuterfrischkäse. Ein geschmackliches Dilemma. Der Kräuterfrischkäse ist ja auch „ok“, nur ist Bresso einfach um Klassen besser. So kommt es zu einem Verhätlis von 50:50: Manchmal siegt der Geschmack, manchmal der Bio-Wille. Warum gibt es keinen Bio-Bresso???

Euch geht es auch manchmal so? Ich freue mich über LeidensgenossInnen, die mir in Kommentaren ihre Tipps geben. 😉 Und auch andere Anmerkungen sind natürlich wie immer herzlich willkommen!