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Der Alternativ-Cola-Check

Es gibt die, die lieber CocaCola trinken und Pepsi hassen, und die, die lieber Pepsi trinken und CocaCola hassen. Durch Deutschland geht der Cola-Pepsi-Riss. Der Kampf um die Cola-Liebe scheint ein Monopol (Duopol??) zweier Marken zu sein. Dabei gibt es hier in Deutschland noch viele weitere tolle Cola-Sorten, die aus vielen Gründen – nicht nur den geschmacklichen – endlich mal (noch) bekannter werden sollten!

Zeit für einen Alternativ-Cola-Check! Ich habe mich für die beiden Cola-Sorten entschieden, die aus Eigeninitiative und nicht als Teil einer bestehenden Firma entstanden sind: fritz-kola und Premium-Cola. Kriterien: Geschmack, Preis, Öko und Sozial (frei nach den vier Säulen der Nachhaltigkeit 😉 ). Weiter unten gibt es aber auch noch Links zu Bio-Colas.

fritz-kola

Im schönen Hamburg sind die Jungs von fritz-kola zuhause. „Keine Allerweltscola“, „viel Koffein“, und „weniger süß“, das sind die Markenzeichen der Brause von Lorenz und Mirco. „Mit fritz-kola wollen sie gegen Colamonopole, Plastikflaschenschrott und Dauer-Coolness angehen“, steht auf ihrer Webseite. Monopole bekämpfen find ich gut, ebenso, wie das mit dem Koffein (wozu trinkt man sonst Cola?), dem Plastikflaschenschrott (Cool, das ist öko!) und der Auflehnung gegen die Eintönigkeit (Ich denke mal, dass sie die Dauercoolness von CocaCola abschaffen wollen…). Allerdings muss man zum vielen Koffein noch hinzusagen, dass die weiter unten vorgestellte Premium-Cola sogar noch mehr Koffein enthält.

Als ich die Hansestadt letztens besuchte, habe ich mich gefreut, wie oft man diese regionale Cola dort trinken kann, und zwar schmeckt die nicht nur in der Originalversion super, sondern auch in der light Variante (ich habe mich hier ja bereits einmal geoutet, dass ich trotz Öko-gewissen gerne Cola light trinke, das zwar reduziere, aber dennoch immer wieder „zur Flasche greife“…).

Geschmack: top

Preis: Bei Colonia Getränke Profis (mer sin ja us Kölle) kostet ein Kasten (24 x 0,33l ) 14,99€, „normale“ CocaCola in derselben Menge 11,99€.

Öko: Keine Dosen und Plastikflaschen. Zutaten könnten bio oder fairtrade sein.

Sozial: Philosophie sympathisch. fritz-kola präsentieren außerdem junge Bands „ohne Casting, aber mit Musik“ (fritz töne).

fritz-kola gibt es mittlerweile deutschlandweit und sogar auch in anderen europäischen Staaten. Hier geht es zu „wo kaufen“.

Premium Cola

Viel Koffein, bzw. sogar NOCH mehr Koffein als in der fritz-kola (250 mg/l, die maximal erlaubte Menge in Deutschland, vs. 151 mg/l bei fritz) gibt es auch bei der Premium-Cola, die wohl „graswurzeligste“ unter den in Deutschland zu kaufenden Colas. Ein Kollektiv hat sich hier zusammengetan, als ihre vorherige Lieblingscola (Afri) eine geänderte Rezeptur bekam. Warum Graswurzel? Entscheidungen werden im Konsens gemeinsam gefällt, es wird viel Wert auf Transparenz bei Zutaten und Produktion gelegt, die Zulieferer ganz gezielt anhand sozialer Kriterien ausgesucht. So entstehen spannende Besonderheit bei der Gruppe um Premiumcola, wie z.B. „veganer Etikettenleim“, „feste Umsatzanteile in die Alkoholismusvorsorge“ oder „Anti-Mengenrabatte“ (Es gibt auch noch ein Premium-Bier, daher Alkoholismusvorsorge). Der Zucker kommt ebenfalls von einem Kollektiv, die üblichen Cola-Zusatzstoffe wie Phosphorsäure werden transparent auf dem Etikett vermerkt und ihre Wirkung auf der Webseite erklärt (s. Zutaten).

Geschmack: Habe Premium auf einer Konferenz probieren können und kann nur zustimmen: „kräftiges, rundes Aroma. Angenehm wenig Süße“. Außerdem hilft sie, den Vorträgen wachen Kopfes zu lauschen. Hier steht, wo in ganz Deutschland die Premium-Cola zu haben ist.

Preis: Bei „Boutique & Käffchen“ im Belgischen Viertel in Kölle kostet die 0,33l Flasche erstaunlich günstige 1,50€.

Öko: Kurze Transportwege bei der Herstellung. Ausschließlich Glasflaschen, keine Plastikflaschen oder Dosen. Coole Spielerei: Man kann auf der Webseite das „Licht aus“ machen, sprich durch einen dunklen Hintergrund Strom sparen. Chapeau für diese Idee!

Sozial: Philosophie sympathisch. Alles wird gemeinschaftlich entschieden. Zulieferer werden nach sozialen Kriterien ausgewählt. Besondere Transparenz bei Zutaten und Herstellung.

Auch die Truppe um Premium-Cola kommt aus Hamburg, dieser Stadt, die mir nun immer sympathischer wird… Was hat sie was Köln nicht hat??? Naja, zumindest keinen gefluteten U-Bahn-Schacht…

Und sogar in Bio!

Eine leckere Bio-Cola gibt es von der tollen Bio-Brauerei Neumarkter Lammsbräu. Dort heißt sie „now Black Cola„.

Und vom Bio-Saft-Hersteller Voelkel kann man in der Serie Bio-Zisch die Sorte Guarana Cola entdecken.

Aber nicht alle auf einmal ausprobieren…

Bis zum nächsten Mal, Eure Katha

p.s.: Man könnte Cola als sinnloses Zuckerwasser einfach generell „schneiden“, aber da sie den meisten von uns nunmal offenbar einfach schmeckt, schließe ich mich dieser radikalen Einstellung nicht an, sondern stelle in gewohnter kathas-welt-Manier einfach die „guten“ Alternativen vor. Prost!

6 Kommentare»

  Stephan wrote @

Hej Katha, vielen Dank für den Überblick! Die Lammsbräu kann ich nicht empfehlen. Schmeckt nicht wirklich nach Cola und bleibt auch bei Kindern stehen. Ansonsten ist Fritz mein Tip. Wobei auf Fritz Limo Melone geh ich so richtig steil. Such nur leider immer noch nach einer Bezugsquelle in Kölle…
Auf bald mal wieder!!!

  kathabeck wrote @

HI Stephan, danke für die Eindrücke. Ich sehe, du hast da schon einiges ausprobiert. 😉 Auf der Webseite von fritz findet man diese Liste von Verkaufsstellen in NRW http://www.fritz-kola.de/where-to-get/where-to-get/deutschland/nordrhein-westfalen.html Wer weiß, vielleicht kannst du einen davon mal überzeugen, die Melonen-Limo mit zu bestellen…
Ja, bis bald mal. Unser Bier-Trinken Gehen können wir in den nächsten Wochen gerne mal in Angriff nehmen. LG!

  Verena wrote @

Du betonst bei der Premium Cola die Glas Flaschen.
Nun habe ich letzens einen Beitrag gesehen, bei dem gezeigt wurde, dass Honig aus der Plastik Dose umweltfreundlicher, weil weniger CO2 als Honig im Glas ist.
Kannst Du nicht mal Licht ins Dunkel bringen – soll man nun lieber Glas oder Plastik bevorzugen.
Das Problem beim Glas sind wohl die hohen Transport“kosten“ also hoher Benzinausstoß beim Herumfahren der Gläser.

Lg
Verena

  Verena wrote @

Oh, da hat sich der Fehlerteufel bei mir eingeschlichen – das soll heißen: .., dass Honig aus Plastik Dosen (Quetchfläschchen), umweltfreundlicher ist, weil weniger CO2 verbraucht wird, als bei Honig im Glas.

Verena

  1. Geburtstag – juchhe! « kathas welt wrote @

[…] Den Alternativ-Cola-Check […]

  wegreen wrote @

Danke für den Artikel. Es macht mich glücklich und zuversichtlich, dass es Menschen gibt, die mit offenen Augen durchs Leben gehen.Filipe


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